Nach einer angenehmen, langen Nachtruhe besichtigte ich die Stadt jetzt auch noch bei Tageslicht. Und siehe da: Sie war malerisch.

Eben, Vladimir

Ähnlich wie Nischni Nowgorod auf einem Hügel über einem Fluss gelegen, aber alles ein bisschen kleiner und feiner. Damit sehr fussgängerfreundlich und in zwei bis drei Stunden gemütlich erkundbar.

Renoviert und unrenoviert

Verzierte Kirche

Ein AKW im Grünen

Schon wieder was Kirchliches

Das ist wohl der Herr Vladimir

Recht grün hier

Parallel zur Hauptstrasse führt eine schicke Gasse an allen Sehenswürdigkeiten vorbei. Dazu gehören auch diverse Statuen und ein altes Feuerwehrauto.

Malerische Aussicht

Ein uraltes Tor, heute Kreiseldekoration

Eine Apotheke

Als der Fussball vor der Kirche aufgepumpt war, machte ich mich wieder auf den Weg. Auf ebendiesem lag die Mariä-Schutz-und-Fürbitte-Kirche an der Nerl, die man laut Reiseführer unbedingt besichtigen muss.

Fussball auch hier

An der Strasse wies sogar ein Wegweiser darauf hin. Es musste also wirklich etwas Wichtiges sein. Tatsächlich standen auf dem Parkplatz vor dem Bahnhof eine Handvoll Reisecars, und ich nehme nicht an, dass sie wegen dem auch nicht potthässlichen Kloster hier waren.

Nicht potthässliches Kloster

Schilder gabs wieder keine mehr und Kirche sah ich auch keine. So folgte ich einfach den Leuten über die Bahnüberführung und vorbei an diversen Kleider- und Beerenverkäufern aufs leere Land hinaus. Und siehe da, es tauchte ein weisses Haus auf.

DIE Kirche

Die Kirche war wirklich ziemlich nett und die Menge der Leute hielt sich auch in Grenzen. Ich verweilte.

DIE Kirche am Teich

Gegen Abend fuhr ich zum heutigen Tagesziel, Suzdal. Das Hotel war mal wieder grottig markiert, aber sehr schön. Der nette Parkplatzaufseher konnte nur russisch, doch die Verständigung klappte trotzdem. Als ich dann sogar verstand, dass er mit “Semafor” Ampel meinte, war das Eis endgültig gebrochen. Ich bekam den besten freien Parkplatz. Den einzigen.

Gleich neben dem Hotel befand sich ein Restaurant, in dem Hotelgäste Rabatt erhielten. Ich nutzte das Angebot und war positiv überrascht. Sehr gute Küche (zu gut für Bier, ich bestellte Wein) zu sehr vernünftigen Preisen. Nicht ganz ins Bild passte der Fussballmatch in Fernseher, aber es spielte ja Russland. Leider schloss das Lokal am Ende der regulären Spielzeit, so dass ich nicht mehr zu einem Dessert kam und auch die (Grappa?-)Flaschen an der Bar nicht näher untersuchen konnte.

So kehrte ich halt ins Hotel zurück, wo ich mir in der Bar die Verlängerung des Spiels ansah. Leider war die Bar schon geschlossen und ich der einzige Gast. Nur ein Sicherheitsmann war da und ab und zu die Rezeptionistin.

Und siehe da, die kühl und professionell wirkenden Angestellten zeigten plötzlich Emotionen. Zuerst, als die Russen einen Gegentreffer erhielten, dann als sie kurz vor Schuss den Ausgleich erzielten, und schliesslich im leider verlorenen Penaltyschiessen.

Doch der Spuk war schnell wieder vorbei und man ging wieder seinen Geschäften nach, bzw. ins Bett.